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Bild: Adobestock
Wenn ich nur Wörter habe um dir meine Welt zu zeigen
Wieder so eine endlose Diskussion über ein eingentlich unwichtiges Thema, aber ich will doch nur das er/sie mich versteht! Wie Oft gelangen wir in solche Situation, in einem Gespräch gefangenfür für das wir einfach nicht die richtigen Worte finden?
Dieser Moment wo man etwas auf dem Herzen hat, es los werden will, aber die Antwort die man bekommt oder der Tipp der einem geboten wird, gibt uns schlicht und einfach das Gefühl nicht verstanden zu sein. Obwohl man sicher ist die richtigen Wörter benutzt zu haben und seine Gedanken glasklar geschildert zu haben, stößt man auf Missverständnisse, als würde einen Niemandem verstehen.
Haben Wörter ohne die menschliche Interpretation eine Bedeutung?
Die Bedeutung der Wörter die wir im alltäglichen Sprachgebrauch anwenden um mit unseren Mitmenschen zu interagieren, ob in Wort oder Schriftform, dehnt sich über ihre aus dem Wörterbuch entzogene Definition hinaus aus. Gesellschaftliche und kulturelle Aspekte konotiieren, bereits stark mit abstrakten Interpratationen, die Bedeutung einzelner Wörter, zudem verknüpfen wir individuell von einander persönliche Emotionen und Erinnerungen an ein Wort oder eine Phrase. Eine der größten Herausforderungen für Entwickler der modernen Künstlichen Intelligenz im Rahmen der Mensch zu Maschine Interaktion, besteht darin die Analyse zur Definition von Wort und Textpassagen nicht nüchtern zu betrachten sondern Gesprächspartner bezogen und Situations oder Kontextabhängig zu machen. Zu erwarten das menschliche Gesprächspartner unser Aussagen zu 100% sowohl per Definition wie auch per Interpretation und ressentiment aufnimmt, wäre Sowohl Utopisch wie Dystopisch. Immer und Überall richtig und mit Empathie verstanden zu werden bringt auch die Dystopie einer Vorstellung mit sich das, mein Gesprächpartner Zugang zu meinen Gedanken und tiefsten Emotionen / Geheimnissen hätte. Ohne Zugang zu meinem Inneren Ich würde er nur über die nüchterne Wörterbuch definition, verzerrt durch seine eigene persönliche Interpretation, verfügen.
Tauche in meiner Welt ein, statt meine Worte zu analysieren
Das perfekte Verständnis der einzelnen Wörter innerhalb eines Dialogs ist keine Garantie dafür das die Gespräschsteilnehmer sich gegenseitig verstehen.
Bestimmt hat jeder folgenden Satz bereits zu hören bekommen, oder ihn sogar selbst ausgesprochen: << Was verstehst du denn daran nicht? Ich hab doch deutsch gesprochen! >>
Als Zuhörer sollte ich mir die Frage stellen ob ich innerhalb einer Unterhaltung:
- mich selbst prüfen will wie gut ich die Definition sämtlicher Wörter kenne;
- daran interressiert bin mich mit meiner Beherrschung der Deutschen Sprache zu profilieren, indem ich jeden grammatikalischen Fehler auf die goldene Waage lege;
- oder daran interressiert bin zu verstehen was man versucht mir zu sagen, ganz egal welche Wörter und wie diese innerhalb einer Phrase angeordnet sind;
Um zu verstehen was mir jemanden sagen will reicht es nicht aus die Definition der einzelnen Wörter zu kennen. Das Verständnis steigt je mehr ich die emotionalen Zusammenhänge kenne zwischen dem Wort und der Person die dieses auspricht.
Mit verstehen was mein Gesprächspartner mir sagen will ist nicht gemeint einverstanden zu sein oder derselben Meinung zu sein. Um nicht aneinander vorbei zu reden sollte sich der Zuhörer, bei der Interpretation einer Aussage, nach der vom Erzähler gemeinten Bedeutung, gute oder schlechte konotiierung und emotionalen zusammenhängen der Wörter richten. Als Beispiel schauen wir uns die Phrase << Ich bin Tierlieb. >> an. Diese Aussage ist komplett anders zu verstehen und/oder zu interpretieren wenn sie von einem Veganer kommt, welcher keine Haustiere besitzt, oder von einem Haustier Besitzer, der täglich Tierprodukte konsumiert. Es ist im eigenen Interesse vorerst die vom Erzähler gemachte Assoziation zwischen nüchterner Wörterbuch Definition und individueller Interpretation zu erkennen. Je differenzierter die Deutung einer Phrase und je geringer die Bereitschaft des Zuhörers sich in die Weltaschauung mit Empathie des Erzählers fallen zu lassen, je höher liegt die Wahrscheinlichkeit das eine Unterhaltung zu einer Diskussion, einer Auseinandersetzung oder in einen Streit ausartet. Während der Erzähler die richtigen Worte sucht um seine Gedanken zu beschreiben, versucht der Zuhörer, anhand der gehörten Wörter, zu erkennen welchen Gedanke der Erzähle versucht ihm zu offenbaren.
Versucht es mit euren Freunden, versucht zu erkennen ab welchem Moment eure Wort- Interpretation in Divergenz stehen und versucht den Zuhörer wieder in der Weltanschauung des Erzählers zu bringen, im Sinne des Verständnisses, nicht im Sinne der Meinungsgleichheit bezüglich der angesprochenen Thematik. Folgenden Satzt hat ebenfalls jeder bereits gehört oder ausgesprochen: << Nein! So meinte ich das nicht, ich meinte .... >>
Von Ursache zur Wirkung, ist sich zu fragen ob der Zuhörer der vom Erzähler angewandten Sprache nicht mächtig ist oder, ob er trotz perfekter Sprachkenntnisse die Deutungsvariante nach Weltanschuung des Erzählers nicht erkennt oder nicht an sich ran lassen will/kann. Unser Gedankengut vom Bewusstsein zum Unterbewusstsein definiert unseren Mikrokosmos in dem wir die "Wirklichkeit" individuell wahrnehmen innerhalb einer gemeinsam geteilten Realität. Mit diesem Ansatzt lässt sich deutlich veranschaulichen warum es nicht möglich ist jemanden an Hand von Wort oder Schrift zu 100% zu verstehen.
Die Tiefe eines Gesprächs welches eine Bereicherung bietet zur Wahrnehmungs Perspektive der Weltanschaung des Erzählers, wird in unserem modernen Zeitalter gemieden, um sparsarmer mit dem in der heutigen Zeit höchstem Gut umzugehen: Zeit. Wird dir diese eingesparte Zeit nicht wieder entzogen durch die darauf folgende lange Diskussion wenn es Divergenzen zu verteidigen gibt, zuzüglich zu einem erhöhten Stress Pegel?
Lass uns wieder lernen uns besser zuzuhören für einen Achtsameren Umgang miteinander!